
Wenn der Feminismus zum Selbstläufer wird: Die absurdesten Medienklagen des Jahres
Es gibt Tage, da fragt man sich ernsthaft, ob die deutschen Medienredaktionen mittlerweile ein Quotensystem für Absurditäten eingeführt haben. Während draußen die Welt aus den Fugen gerät, die Kriminalität explodiert und die Wirtschaft vor sich hin dümpelt, beschäftigen sich unsere Qualitätsjournalisten mit den wahren Problemen unserer Zeit: Warum macht niemand Fotos von mir? Warum erklären mir Männer das Laden von E-Autos? Und gehört der weibliche Bizeps etwa dem Patriarchat?
Der Gender-Foto-Gap: Wenn die Selbstinszenierung scheitert
Beim Spiegel beklagt eine Autorin allen Ernstes, dass sie auf Familienfotos zu selten zu sehen sei. Der Grund? Natürlich nicht etwa, dass sie selbst die Kamera in der Hand hält oder ihr Mann schlicht kein Interesse am Fotografieren hat. Nein, es muss ein strukturelles Problem sein – der "Gender-Foto-Gap". Man möchte der Dame ein Stativ schenken oder noch besser: den Rat, einfach mal mit ihrem Partner zu sprechen, statt die halbe Nation mit ihrem Leid zu behelligen.
Aber das würde ja die schöne Opfererzählung stören. Schließlich klingt "Gap" so herrlich nach systematischer Benachteiligung, nach einem weiteren Kampffeld im ewigen Geschlechterkampf. Dass Millionen von Frauen täglich tausende Selfies schießen und ihre Instagram-Accounts damit fluten, passt natürlich nicht ins Narrativ.
E-Autos und die Männer an der Ladesäule
Die Zeit hat unterdessen herausgefunden, warum Frauen keine Elektroautos fahren: Männer! Genauer gesagt: Männer, die an Ladesäulen "mansplainen". Faszinierend, wie schnell starke, emanzipierte Frauen zu hilflosen Wesen mutieren, sobald ein Ladekabel ins Spiel kommt. Frauen, die Konzerne führen, politische Ämter bekleiden und die Welt verändern wollen, verlieren offenbar ihre gesamte Handlungsfähigkeit, wenn ein Mann ihnen ungefragt erklärt, wie man ein Auto lädt.
"Frauen fahren kein E-Auto, weil Männer sie davon abhalten? Das ist etwa so, als würden Männer behaupten, Frauen hinderten sie daran, Online-Banking zu nutzen."
Diese Logik ist so bestechend wie absurd. Wenn Frauen sich tatsächlich von ein paar besserwisserischen Kommentaren an der Ladesäule davon abhalten lassen, ein E-Auto zu kaufen, dann haben wir ein ganz anderes Problem als das Patriarchat. Dann haben wir ein Selbstbewusstseinsproblem epischen Ausmaßes.
Der patriarchale Bizeps: Wenn Muskeln politisch werden
Den Vogel schießt jedoch die taz ab mit der Schlagzeile: "Der Bizeps gehört dem Patriarchat". Die These: Männer wollen schwache Frauen, um sie besser kontrollieren zu können. Deshalb würden weibliche Muskeln "reglementiert". Man stelle sich die Redaktionskonferenz vor: Während draußen die Inflation galoppiert und die Kriminalität neue Rekorde erreicht, diskutiert man bei der taz über die politische Dimension des Oberarms.
Es ist schon erstaunlich, wie kreativ manche Journalistinnen darin sind, überall Unterdrückung zu wittern. Selbst der Gang ins Fitnessstudio wird zur politischen Kampfhandlung stilisiert. Dabei ignoriert man geflissentlich, dass Millionen von Frauen täglich trainieren, ohne dass irgendein Mann sie daran hindert. Im Gegenteil: Die Fitnessindustrie macht Milliardenumsätze mit weiblichen Kunden.
Die wahren Probleme bleiben unbeachtet
Während sich unsere Medienschaffenden mit derartigen Luxusproblemen beschäftigen, explodiert draußen die Kriminalität. Die Messerattacken häufen sich, die Innenstädte werden unsicherer, und die Bürger fragen sich, wie lange sie sich das noch gefallen lassen sollen. Doch statt diese realen Probleme anzusprechen, flüchtet man sich in immer absurdere Opfernarrative.
Es scheint, als hätten wir alle echten Probleme der Gleichberechtigung so gründlich gelöst, dass man nun mit der Lupe nach neuen Diskriminierungen suchen muss. Das ewige Opfer-Narrativ ermüdet jedoch zunehmend – außer in den Echokammern stark feministisch bewegter Redaktionen, wo man es weiter beschwört wie ein Mantra.
Die Ironie dabei: Die einzigen, die das Bild der schwachen, schutzbedürftigen Frau noch aufrechterhalten, sind genau jene Journalistinnen, die vorgeben, für Frauenrechte zu kämpfen. Sie reduzieren Frauen auf hilflose Wesen, die an jeder Ecke von bösen Männern daran gehindert werden, ihr volles Potenzial zu entfalten. Das ist nicht nur falsch, es ist auch zutiefst frauenfeindlich.
Zeit für echte Themen
Vielleicht wäre es an der Zeit, dass sich unsere Medien wieder den wirklichen Problemen zuwenden. Der zunehmenden Gewalt auf unseren Straßen. Der gescheiterten Migrationspolitik. Der wirtschaftlichen Talfahrt. Den explodierenden Energiepreisen. Der Bildungsmisere. Es gäbe genug zu tun.
Stattdessen beschäftigt man sich lieber mit Foto-Gaps, Ladesäulen-Mansplaining und politischen Bizepsen. Man muss schon sehr viel Zeit und sehr wenig echte Sorgen haben, um sich solche Theorien auszudenken. Oder wie es eine Kommentatorin treffend formulierte: "Machen, nicht jammern." Ein Rat, den sich so manche Redaktion zu Herzen nehmen sollte.
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