
Trumps Zollpolitik treibt die Preise in die Höhe – Die Mittelschicht zahlt die Zeche
Die von Donald Trump mit großem Getöse angekündigten Strafzölle zeigen nun ihre wahre Wirkung: Von Kleidung über Autoteile bis hin zu Elektronik und Lebensmitteln – die amerikanischen Verbraucher spüren die Preissteigerungen im Geldbeutel. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Arbeitsmarkt zunehmend schwächelt. Ein gefährlicher Cocktail, der die US-Wirtschaft in eine prekäre Lage bringt.
Die Inflation schlägt zurück
Die jüngsten Zahlen des Bureau of Labor Statistics zeichnen ein beunruhigendes Bild: Bekleidungspreise stiegen um 0,5 Prozent, ebenso Video- und Audioprodukte. Autoteile verteuerten sich um 0,6 Prozent, Neuwagenpreise um 0,3 Prozent. Besonders schmerzhaft für die Verbraucher: Lebensmittel legten um 0,6 Prozent zu – der stärkste monatliche Anstieg seit August 2022. Möbel und Bettwaren kletterten um 0,3 Prozent und liegen damit 4,7 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Der Kaffeepreis explodierte geradezu mit einem Anstieg von 3,6 Prozent im Monat und liegt nun satte 20,9 Prozent über dem Vorjahr. Ein bitterer Nachgeschmack für alle, die ihren Tag mit einer Tasse Kaffee beginnen.
Die Mittelschicht im Würgegriff
„Der Würgegriff der Zölle auf die Mittelschicht ist da", konstatiert Heather Long, Chefökonomin der Navy Federal Credit Union. „Es ist beunruhigend, dass so viele Grundbedürfnisse jetzt mehr kosten. Nahrung, Benzin, Kleidung und Wohnen – alles hatte im August große Kostensteigerungen. Und das ist erst der Anfang der Preiserhöhungen."
„Die Verbraucher waren nicht wirklich in einer guten Position, um die erhöhten Preise zu verkraften, die durch die Zölle entstehen", warnt Luke Tilley, Chefvolkswirt bei Wilmington Trust.
Die Ironie dabei: Trump und seine Regierungsbeamten beharren weiterhin darauf, dass die Zölle die Inflation nicht antreiben würden. Eine Behauptung, die angesichts der harten Zahlen wie blanker Hohn wirkt. Die Realität spricht eine andere Sprache – und die amerikanischen Verbraucher zahlen den Preis für diese wirtschaftspolitische Fehlkalkulation.
Ein gefährliches Dilemma für die Fed
Die Federal Reserve steht nun vor einem klassischen Dilemma: Einerseits liegt die Inflation mit fast 3 Prozent deutlich über dem Zielwert von 2 Prozent. Andererseits schwächelt der Arbeitsmarkt bedenklich. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erreichten zuletzt den höchsten Stand seit Oktober 2021.
Diese toxische Mischung aus steigenden Preisen und schwachem Arbeitsmarkt erinnert fatal an die Stagflation der 1970er Jahre. Die Notenbanker müssen nun entscheiden, ob sie die Zinsen senken, um die Wirtschaft zu stützen – und damit riskieren, die Inflation weiter anzuheizen – oder ob sie die Zinsen hoch halten und damit eine Rezession riskieren.
Die versteckte Wahrheit hinter den Zahlen
Was die offiziellen Statistiken noch nicht vollständig erfassen: Viele Unternehmen haben die vollen Kosten der Zölle noch gar nicht an die Verbraucher weitergegeben. Sie zögern, weil die Konsumenten bereits jetzt zurückhaltender werden. Doch dieser Puffer wird nicht ewig halten. In den kommenden Monaten dürfte sich die Preisspirale weiter beschleunigen.
Die Märkte preisen bereits ein, dass die Fed in den kommenden Monaten die Zinsen senken wird – möglicherweise sogar aggressiver als bisher angenommen. Doch das könnte sich als gefährlicher Trugschluss erweisen. Denn wenn die Inflation durch die Zölle weiter angeheizt wird, während gleichzeitig die Zinsen gesenkt werden, droht ein Kontrollverlust über die Preisentwicklung.
Ein Blick über den Tellerrand
Während die USA mit den selbst verursachten wirtschaftlichen Verwerfungen kämpfen, zeigt sich einmal mehr der Wert stabiler Wertanlagen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und inflationärer Tendenzen haben sich physische Edelmetalle wie Gold und Silber historisch als verlässlicher Schutz erwiesen. Sie bieten einen Hafen der Stabilität, wenn Währungen durch politische Fehlentscheidungen unter Druck geraten.
Die aktuelle Situation in den USA sollte auch für deutsche Anleger eine Mahnung sein. Wirtschaftspolitische Experimente – sei es durch überzogene Zollpolitik oder andere ideologisch getriebene Maßnahmen – können schnell zu einer Spirale aus Inflation und wirtschaftlicher Schwäche führen. Eine durchdachte Vermögensdiversifikation, die auch physische Werte einschließt, erscheint in diesem Umfeld umso wichtiger.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger sollte seine Investitionsentscheidungen auf Basis eigener Recherche und gegebenenfalls nach Rücksprache mit einem qualifizierten Berater treffen. Die hier geäußerten Einschätzungen spiegeln die Meinung unserer Redaktion wider.

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