
Machtkampf in Kiew: Plant der Westen tatsächlich Selenskyjs Sturz?
Die Gerüchteküche brodelt wieder einmal heftig: Der russische Auslandsgeheimdienst SVR behauptet, hochrangige westliche Vertreter hätten sich Ende Juli zu einem konspirativen Treffen in den Alpen eingefunden. Das Ziel? Nichts Geringeres als die Ablösung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Doch wie viel Substanz steckt wirklich hinter diesen Behauptungen?
Ein Gipfeltreffen der besonderen Art
Laut SVR-Bericht sollen sich Vertreter der anglo-amerikanischen Achse mit Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak, dem Geheimdienstchef Kyrylo Budanow und dem ehemaligen Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj getroffen haben. Letzterer fungiert mittlerweile als ukrainischer Botschafter in Großbritannien. Das Pikante an der Geschichte: Jermak und Budanow sollen dem Vorschlag zugestimmt haben, ihren eigenen Präsidenten durch Saluschnyj zu ersetzen. Als Vorwand solle die Korruptionsbekämpfung dienen – ein Thema, das in der Ukraine seit Jahren für Schlagzeilen sorgt.
Der ehemalige US-Geheimdienstoffizier Scott Ritter ordnet diese Informationen jedoch kritisch ein. Er betont, der SVR sei "kein Medienorgan" und verfolge mit solchen Veröffentlichungen strategische Ziele. In diesem Fall gehe es darum, Selenskyj zu einem besonders verwundbaren Zeitpunkt maximalen Schaden zuzufügen und die ohnehin vorhandenen Spannungen innerhalb seiner Regierung zu verstärken.
Ein Déjà-vu der Vorhersagen
Interessanterweise ist dies bei weitem nicht das erste Mal, dass der SVR oder sogar Putin persönlich einen baldigen Sturz Selenskyjs prophezeien. Eine beeindruckende Liste vergangener Prognosen zeigt, wie regelmäßig solche Szenarien an die Öffentlichkeit lanciert werden – bisher ohne eingetreten zu sein. Allein zwischen Dezember 2023 und Februar 2025 gab es mindestens sieben solcher Vorhersagen.
"Der SVR und sein Pressedienst signalisieren den Wunsch, Selenskyj zu einem Zeitpunkt, an dem er als besonders verletzlich gilt, den größten Schaden zuzufügen und die Spaltung innerhalb seiner Regierung zu verstärken." - Scott Ritter
Die Rolle der westlichen Medien
Bemerkenswert ist, dass der SVR-Bericht kurz nach einem kritischen Artikel der Financial Times über Jermak erschien. Laut russischer Darstellung soll Jermak seinen Präsidenten in eine Falle gelockt haben, indem er ihn zu Maßnahmen gegen Antikorruptionsinstitutionen drängte. Dies würde dem Westen nun den perfekten Vorwand liefern, Selenskyj unter genau diesem Deckmantel abzusetzen.
Auch der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Seymour Hersh berichtete bereits elf Tage vor dem SVR über ähnliche Szenarien. Die Übereinstimmung verschiedener Quellen könnte ein Indiz dafür sein, dass tatsächlich etwas im Busch ist – oder aber Teil einer orchestrierten Desinformationskampagne.
Trumps neue Ukraine-Politik
Die geopolitische Lage hat sich seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 erheblich verändert. Seine "dreigleisige Eskalation" des US-Engagements im Ukraine-Konflikt und die überraschende Unterwerfung unter ein einseitiges Handelsabkommen mit der EU könnten die Motivation zur Ablösung Selenskyjs obsolet gemacht haben. Trotz bekannter Spannungen zwischen Trump und Selenskyj scheint Washington seine Ukraine-Politik neu justiert zu haben – ohne dabei auf einen Führungswechsel in Kiew zu setzen.
Das Timing ist alles
Die entscheidende Frage bleibt: Wann wäre der richtige Zeitpunkt für einen solchen Schachzug? Eine Ablösung Selenskyjs während laufender Kampfhandlungen würde die Ukraine zweifellos schwächen und Russland in die Hände spielen. Daher erscheint es wahrscheinlicher, dass der Westen – sollte er tatsächlich solche Pläne verfolgen – bis zu einem möglichen Waffenstillstand warten würde.
Ein Führungswechsel nach Beendigung der Kampfhandlungen könnte symbolisch eine neue Ära einläuten und Russland signalisieren, dass man bereit sei, mit einem "legitimen" ukrainischen Führer über Frieden zu verhandeln. Diese Logik entspräche durchaus westlichen Interessen, bleibt jedoch stark vom weiteren Verlauf des Konflikts abhängig.
Die Realität hinter den Kulissen dürfte wie so oft komplexer sein als die öffentlichen Verlautbarungen vermuten lassen. Ob Selenskyj tatsächlich auf wackligen Beinen steht oder ob es sich lediglich um psychologische Kriegsführung handelt, wird die Zeit zeigen. Eines ist jedoch sicher: Die politischen Machtkämpfe in Kiew werden den Verlauf des Konflikts maßgeblich beeinflussen – und damit auch die Zukunft Europas.
In einer Zeit, in der die deutsche Bundesregierung Milliardensummen in einen scheinbar endlosen Konflikt pumpt und dabei die eigenen Bürger mit immer höheren Abgaben belastet, sollten wir genau hinschauen, welche Spiele hinter verschlossenen Türen gespielt werden. Die Frage ist nicht nur, wer in Kiew regiert, sondern auch, wessen Interessen dabei wirklich vertreten werden.

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